TYSON müssen hier nicht länger großartig vorgestellt werden, da sie sich im Dremu-Umfeld durch zahlreiche Auftritte einen guten Namen erspielt haben. Jetzt aber ziehen sie die Handschuhe aus, die ohnehin noch nie aus Samt waren…
Erst mal freut mich die Demolition-Room-Produktion (Björn Seiz & Ulf Nagel), da wir in letzter Zeit viel zu selten Aufnahmen aus Kiels bester Klangschmiede gehört haben. Und das Ding knallt wie gewohnt, weist dabei genau die typischen Qualitäten vor, für die man Ulf und Björn kennt, eine Mischung aus Druck und Dreck.
Vom Songwriting her muss man TYSON eine enorme Bandbreite attestieren, von Hardcore-Brechern („Broken Hero“, „Knockout“) über lässigere Rocker („TV Breed“, „Don’t Lose Your Head“) bis hin zu metallischen Midtempo-Groovern („Rate Of Redemption“, „WYSIWYG“, „Anyway“). Dabei überzeugt Kochi mit einigen Killergesangslinien, die mal gebrüllt, mal geshoutet und natürlich auch nicht zu selten „richtig“ gesungen werden (Hammer hier der VOIVOD-artige Refrain von „Anyway“).
Die Variabilität der Band könnte sich natürlich auch als nachteilig erweisen, da sie den einen dann wieder nicht metallisch genug sind, den anderen zu melodisch etc. etc…. Aber man hört förmlich, dass die Band auf etwaig negative Reaktionen scheißt und mit viel Spaß ihr Ding durchzieht. Nur so geht’s!
- Philipp Wolter -